Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche wurde nach vereinzelten Skandalen in Irland und den USA zum Ende des 20. Jahrhunderts seit Anfang 2010 auch in Deutschland bekannt. Zum großen Teil hatte keine Strafverfolgung der Täter durch Staatsanwaltschaft oder Polizei stattgefunden. Opfer erhielten keinen oder unzureichenden Schutz. Daher steht das Verhalten kirchlicher Institutionen in der Kritik, auch wenn diese Delikte von höchster kirchlicher Stelle wiederholt öffentlich verurteilt wurden. Gleichwohl ist darauf hinzuweisen, dass - wie in dem Buch „Der Pfaffenspiegel“ bereits im 19. Jahrhundert beschrieben - die Problematik nicht neu ist.

Die Historikerin Irmtraud Götz von Olenhusen untersuchte in einer sozialhistorischen Arbeit von 1994 das Verhalten von Priestern im 19. Jahrhundert am Beispiel der Erzdiözese Freiburg. Dabei erstellte sie entsprechende Statistiken zu den Missbrauchsfällen und erwähnte Vergewaltigungen sowie Unzucht mit Minderjährigen.[1]

Im März 2010 wurde in Oberbayern ein Kloster durchsucht. Auch aus anderen Ländern kamen Einzelheiten an die Öffentlichkeit.

Mit Genehmigung des amtierenden Papstes Franziskus I.[2] veröffenlichte Benedikt XVI. am 11. April 2019 einen Text, in dem er die Sexuelle Revolution „in den 20 Jahren von 1960 – 1980“ für den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche verantwortlich machte.[3] In den 1960er Jahren habe sich ein „Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie“ ereignet, der auch Teile der Kirche „wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft“ gemacht habe, so Benedikt XVI. Es hätten sich auch in verschiedenen Priesterseminaren „homosexuelle Clubs gebildet, die mehr oder weniger offen agierten und das Klima in den Seminaren deutlich veränderten“.[4][5] Der Text rief heftige Kritik hervor.[6] Insbesondere der textliche Bezug auf die 68er-Bewegung rief einen Sturm der Entrüstung in den Medien hervor.

Im Jahr 2020 stand u.a. der Kölner Kardinal Woelki wegen seines Verhaltens in der Kritik.

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise

  1. Irmtraud Götz von Olenhusen: Klerus und abweichendes Verhalten. Zur Sozialgeschichte katholischer Priester im 19. Jahrhundert. Vandenhoeck und Rupprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-35769-9, online
  2. Christiane Florin: Standpunkt: Die Nackten, die Akten und die Fakten, deutschlandfunk.de, gesendet und abgerufen am 12. April 2019.
  3. Benedikt im Wortlaut: Die Kirche und der Skandal des sexuellen Mißbrauchs, Catholic News Agency, abgerufen am 12. April 2019.
  4. Benedikt XVI. gibt Achtundsechzigern Mitschuld am Missbrauch. Spiegel Online, 11. April 2019. Abgerufen am 12. April 2019.
  5. Benedikt XVI. kritisiert allzu freizügige Gesellschaft. In: br.de. 11. April 2019. Abgerufen am 12. April 2019.
  6. Kritik an Benedikt-Text: „Eines Ratzinger nicht würdig“. In: religion.orf.at. 12. April 2019. Abgerufen am 12. April 2019.

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway