Schnoorviertel

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Schnoorviertel - auch kurz Der Schnoor oder nur Schnoor genannt – ist der älteste, noch erhaltene Teil der Altstadt in Bremen. Das Gebiet blieb im Zweiten Weltkrieg von Bomben weitgehend verschont, die Gebäude wurde im Gegensatz zu anderen Stadtteilen ab den 1950er Jahren nicht alle abgerissen, sondern unter Denkmalschutz gestellt. Ältestes Gebäude ist die katholische Kirche St. Johann.

Das Quartier verdankt seine Bezeichnung dem alten Schiffshandwerk und der Straße Schnoor. Die Gänge zwischen den Häusern standen oft in Zusammenhang mit Berufen oder Gegenständen: So gab es einen Bereich, in welchem Seile und Taue hergestellt wurden (Schnoor = Schnur), und einen benachbarten Bereich, in dem Draht und Ankerketten gefertigt wurden (plattdeutsch Wiere = Draht), woher die Straße Lange Wieren ihren Namen hat.

Die Balge, ein ehemaliger Seitenarm der Weser, verlief durch das Schnoorviertel. Sie war ein bedeutender Wasserlauf der Stadt, der jedoch bald versandete. Er wurde 1608 kanalisiert, 1838 weitgehend zugeschüttet und blieb nur teilweise als Abflussrinne bzw. später als Abwasserrohr erhalten.[1] In der Folgezeit verfielen die Gebäude und der Schnoor galt bis ins 20. Jahrhundert hinein als Arme-Leute-Viertel, da hier oft einem Haus nur rund 60 Quadratmeter Grund und Boden zur Verfügung stand. Für den motorisierten Verkehr waren die meisten Straßen im Schnoor praktisch unpassierbar. Seit den 1970er Jahren entwickelte es sich jedoch durch den staatlich geförderten Denkmalschutz zu einer der wichtigsten Attraktion des Stadttourismus. Einige Bereiche wurden als Fußgängerzone ausgewiesen und ganze Häuserreihen als denkmalgeschütztes Ensemble zusammengefasst. Das Schnoorarchiv bot Einblicke in die Geschichte. Am Ostrand des Schnoors, der Marterburg, wurden neue Häuser errichtet, die an die Struktur der alten Bebauung angepasst wurden.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Literatur

  • Dieter Brand-Kruth: Der Schnoor – ein märchenhaftes Viertel. Bremer Drucksachen Service Klaus Stute
  • Karl Dillschneider, Wolfgang Loose: De Staven. Die alten Badestuben am Stavendamm; Hauschild Verlag, Bremen 1981.
  • Karl Dillschneider, Wolfgang Loose: Der Schnoor Alt + Neu. Eine Gegenüberstellung in Bildern. Schnoor-Verein Heini Holtenbeen, Bremen 1981
  • Karl Dillschneider: Der Schnoor. Pulsierendes Leben in Bremens ältestem Stadtteil. Bremen 1992
  • Lutz Liffers / Ulrich Perry: Der Schnoor in Bremen. Ein Porträt. Edition Temmen, Bremen 2004.

2 Einzelnachweise

  1. Dokumentation zu Geschichte des Schifferhauses

3 Weblinks

 Commons: Schnoor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

4 Andere Lexika





7

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway