Reisanbau in Indonesien

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Javanische Frauen in Indonesien beim Setzen von Reispflanzen

Der Reisanbau in Indonesien ist ein essentieller Teil der Nahrungsmittelproduktion des Landes, denn Reis stellt in den meisten Gebieten Indonesiens das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung dar.

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1 Details

Ungefähr 850.000 Quadratkilomter von Indonesien dienen dem Reisanbau. Im Jahr 1986 betrug die Produktionsmenge 17 Millionen Tonnen. Im Jahr 2012 betrug sie bereits 69 Millionen Tonnen. Die jährliche Wachstumsrate lag bei 5 %.

Die Flächen sind produktionstechnisch inzwischen ausgelastet und können nicht mehr den mit dem Bevölkerungszuwachs steigenden Reisbedarf des Landes decken. So war Indonesien Mitte der 1980er-Jahre der größte Reisimporteur der Welt. Auch im Jahr 2014 mussten 1,5 Millionen Tonnen Reis importiert werden.[1] [2]

Die Perfektion des traditionellen javanischen Reisanbaus ist ein Lehrstück bäuerlicher Leistungsfähigkeit. Die Arbeitsgrenzproduktion ist dabei sehr hoch.

Die Regierung setzt sich besonders für Preisstabilität und für Produktionssteigerungen beim Reis ein. Weitere Gebiete auf Kalimantan, Sumatra und Sulawesi sollen für den Nassreisanbau dazu gewonnen werden.[3]
Im gebirgigen Gelände ist der Reisanbau in Indonesien nur im Terrassenanbau möglich.
Dennoch kommt es immer wieder zu Krisen. Im Jahr 1998 stiegen z.B. die Preise für Reis innerhalb von 12 Monaten um mehr als das Dreifache. Danach kam es zu sozialen Unruhen.[4]

Als Pflanze nennt man den Reis in Indonesien Padi, als geschältes Korn heißt er Beras und als Gericht auf dem Teller Nasi.

Der Reis wächst in Indonesien je nach Insellage bis in eine Höhe von 1400 bis 1600 Metern. Geerntet wird je nach Fruchtbarkeit des Bodens 2 bis 3 mal im Jahr. In gebirgigen Gebieten wird der Reisanbau im Terrassenanbau betrieben. Für die Bewässerung der Felder wird ein weit verzweigtes Netz von Kanälen verwendet. Um eine neue Ernte vorzubereiten, wird das Reisfeld unter Wasser gesetzt. Wenn der Boden aufgeweicht ist, wird gepflügt. Oft wird der Pflug dabei noch von Wasserbüffeln gezogen. Dann werden die Setzlinge auf circa 10 Zentimeter Abstand gepflanzt. Auf ständig bewässertem Boden reifen sie dann in 4 bis 6 Monaten heran. Einige Wochen vor der Ernte wird das Feld trocken gelegt und abgeerntet.

Der Reis wird auch sehr geehrt. Auf Java und Bali wird die Göttin Dri Dewi als Spenderin des Reises angesehen. Aus Dankbarkeit bleibt bei den Mahlzeiten auf vielen Tellern ein kleiner Löffel Reis zurück. Man will ihn mit Sri Dewi teilen. Einige Tage vor der Ernte werden die verschiedenartigesten Zeremonien durchgeführt, um die Dämonen und Götter sowie die Seele des Reises zu beschwichtigen. In vielen Gebieten der Sunda-Inseln schneidet man bei der Ernte die Rispen nicht mit der Sichel, sondern trennt diese mit einem speziellen, kleinen Messer (Ani-Ani genannt) einzeln ab, um seine Seele nicht zu erschrecken. [5]

2 Siehe auch

3 Weblinks

4 Videos

5 Literatur

6 Einzelnachweise

  1. Analysts Expect Indonesia to Double Ric Imports in 2014 Ahead of Election an El Nino
  2. www.indonesia-investments.com
  3. Hildebrand`s Urlaubsführer Indonesien, K + G Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt a. M., 2. Aufl., 1986, S. 87 und 88
  4. Indonesien-Information Nr. 2-3, 1998 (Wirtschaft) / Steht Indonesien vor einer Hungerrevolution?
  5. Roland Dusik: DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Indonesien, S. 218 ff.

7 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Reisanbau in Indonesien) vermutlich nicht.




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