Pornwikileaks

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Pornwikileaks (Kofferwort aus dem englischen Wort Porn für Porno als Abkürzung für Pornografie und dem Wort Wikileaks) war eine umstrittene und kontrovers diskutierte englischsprachige Website. Die Website erregte während der Zeit ihres Bestehens hauptsächlich durch die illegale Publikation persönlicher und intimer Daten von angeblich mehr als 12.000 Pornodarstellern öffentliche Aufmerksamkeit. Die Daten stammen aus der Datenbank der von der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation Adult Industry Medical Health Care Foundation betriebenen Klinik, in welcher der Gesundheitszustand einer Vielzahl von Pornodarstellern untersucht worden ist.

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1 Mutmaßlicher Betreiber und seine Motive

Nach Auskunft der Pornodarstellerin Kimberly Lane war die Mehrheit der Darsteller in Kenntnis darüber, wer die Website erstellt hat und sie betrieb. Nach Angaben der ehemaligen Pornodarstellerin Monica Foster war der für seine Arroganz sowie seine rassistischen und homophoben Kommentare bekannte, ehemalige Pornodarsteller Donny Long der Hauptinitiator und/oder Hauptbetreiber der Website, was jedoch in einem Artikel der Website über Donny Long bestritten worden ist.

Der Pornodarsteller Christian XXX brachte in einem Interview sein Entsetzen und Befremden über die Veröffentlichung von teilweise intimen Informationen über seine Person und seine Familienangehörigen auf Pornwikileaks zum Ausdruck.

Die möglichen Motive Donny Longs, des mutmaßlichen Betreibers der Website, waren Neid auf den kommerziellen Erfolg, den Ruhm und die Popularität anderer Pornodarsteller und die deutlich paranoide Züge tragende Angst vor und tiefe Abneigung gegenüber einer sogenannten, von Donny Long unlauterer Beweggründe sowie gesetzeswidriger Tätigkeiten, wie beispielsweise Zuhälterei (in den USA ist die Prostitution zudem in allen Bundesstaaten außer Nevada verboten), bezichtigten "Gay Mafia", ihren Aktivitäten und ihrem Einfluss.

Für die These, dass Donny Long Betreiber der Website war, sprechen vor allem die frappierenden Ähnlichkeiten des Schreibstils, in welchem viele Artikel von Pornwikileaks verfasst waren, mit der Ausdrucksweise und Wortwahl von Äußerungen Donny Longs, die er in elektronischen Medien, etwa in auf dem Internet-Videoportal YouTube veröffentlichten Videos oder Kommentaren Sozialer Netzwerke wie Twitter, getätigt hat.

2 Aufbau, Inhalte, Zweck und Ziel der Website

Die Website bestand aus einem Newsletter, einem Diskussionsforum und einem nach Vorbild der Wikipedia gestalteten und auf der Wikimedia-Software basierenden Verzeichnis mit Einträgen zu Pornodarstellern, anderen Beschäftigten der Pornofilmindustrie und weiteren Personen. Der offenkundige Zweck der Website bestand in der Verleumdung und dem Mobbing konkreter Personen und die Hauptzielsetzung in der vorgeblichen "Information" und "Aufklärung" über die angebliche "Gay Mafia", ihre Mitglieder, Aktivitäten und ihren "schädlichen" und "verderblichen" Einfluss auf die Pornofilmbranche.

Der Dreh- und Angelpunkt des Engagements der Website bildete die These, dass beinahe alle bekannten Infektionsfälle sexuell übertragbarer Krankheiten in der Pornofilmindustrie auf sogenannte Crossover-Darsteller, d.h. männliche Darsteller, die sowohl in der heterosexuellen Pornofilmindustrie, die laut Angaben von Pornwikileaks über hohe Infektionsschutzstandards verfügt, als auch in der schwulen Pornofilmindustrie, deren Infektionsschutzstandards nach Angaben von Pornwikileaks unzureichend seien, tätig (gewesen) sind, zurückgeführt werden konnten.

Pornwikileaks behauptete die Existenz einer informellen und konspirativ operierenden Vereinigung innerhalb der Pornofilmindustrie, deren Ziel die großangelegte "Einschleusung" von sogenannten Crossover-Darstellern darstellt. Die besagte Vereinigung wird als "Gay Mafia" bezeichnet und soll sich aus sogenannten Crossover-Darstellern und ihnen freundlich gesinnten, heterosexuellen Pornodarstellern beiderlei Geschlechts und anderen Beschäftigten der Pornofilmbranche zusammensetzen. Agenturen, die Pornodarsteller an Pornofilmproduktionsunternehmen vermitteln, die von Mitgliedern der "Gay Mafia" geleitet werden, sollen wie Zuhälter agieren und die von ihnen vertretenen Darsteller, insbesondere Darstellerinnen wirtschaftlich und sexuell ausbeuten sowie körperlich und seelisch misshandeln.

Das Verzeichnis verfügte nach Angaben der Website über mehr als 27.000 Artikel. Die überwältigende Mehrheit der Artikel war Pornodarstellern und anderen Beschäftigten der Pornofilmindustrie gewidmet, jeder der Darsteller hatte jeweils zwei Artikel. Der Name des ersten Artikels war immer nach dem Pseudonym des Darstellers benannt, während der zweite nach dem bürgerlichen Namen benannt war, wobei im ersten auch der Klarname genannt wurde. In beiden Artikeln wurden die dargestellten Personen mit abfälligen Äußerungen und Beleidigungen, etwa der Beschimpfung als pornografische Hure bzw. pornografischer Hurer oder sinngemäß Hure oder Hurer der Pornofilmindustrie (im englischsprachigen Original: "pornographic whore") und Prostituierte bzw. Prostituierter (englisch: "hooker") belegt bzw. der Vorwurf erhoben, die besagten Personen hätten Schande über ihre Familien gebracht, weil sie zu Huren bzw. Hurern wurden. Ein beliebter Vorwurf war derjenige der Tätigkeit als professioneller Begleiter (Escort), wobei eine hohe Anzahl von Darstellern nach oder parallel zu ihrer Arbeit in der Pornofilmbranche tatsächlich für Begleitagenturen tätig ist oder war. Daneben wurden einige Darsteller mit Pädophilie-Vorwürfen persönlich angegriffen. Die meisten Artikel beinhalteten lediglich diese Herabsetzungen, eine Nennung des bürgerlichen Namens und ein gelegentlich zur Illustration des Artikels zumeist zum Zweck der Erniedrigung der betreffenden Person ausgewähltes Bild (meistens eine unvorteilhafte Szene aus einem Pornofilm). Einigen Darstellern waren auch längere Artikel gewidmet - wie etwa Christian XXX, Ben English, welcher in seinem Artikel als Oberhaupt der sogenannten "Gay Mafia" porträtiert worden ist, Rocco Reed und Monica Foster - in welchen mehr Informationen über die Darsteller preisgegeben wurden, etwa HIV-Status, Adressen und Mobiltelefonnummern sowie Namen und Adressen von Eltern, Familienangehörigen, Ehepartnern und sogar Kindern.

Eine nicht unbeachtliche Anzahl männlicher Darsteller - etwa Lee Stone oder Keiran Lee - wurde trotz Schmähungen gelobt und als "straight male porn god" und "straight male pornactor" ausgezeichnet. Einige wenige Darsteller, etwa Brandon Iron und Joe Blow wurden ausschließlich gelobt und weder geschmäht noch beleidigt. Die drei Artikel über Donny Long enthielten ausschließlich Komplimente und Lob für tatsächliche und vermeintliche Leistungen und stellten faktisch eine Huldigung dar. Desweiteren wurde Donny Long selbst als Opfer gegen ihn gerichteter und vorsätzlich von mit ihm persönlich verfeindeten Pornodarstellern und anderen Beschäftigen der Pornofilmbranche gestreuten Gerüchten und forcierten Diffamierungen dargestellt.

Eine besonders böswillige und drastische Verunglimpfung erfuhren:

- bi- und poly- bzw. pansexuelle Darsteller, die sowohl in heterosexuellen als auch in schwulen, bisexuellen und/oder transsexuellen Pornofilmen mitwirkten oder mitwirken

- gynomimetophile Darsteller, die sowohl in heterosexuellen als auch in transsexuellen Pornofilmen mitspielen oder mitspielten

- heterosexuelle Pornodarsteller, welche aus welchen Gründen auch immer, sogenanntes Gay for Pay praktiziert haben

- heterosexuelle Darsteller, die in (heterosexuellen) Pornofilmen der Genres Threesome oder Gang Bang zusammen mit den vorgenannten Pornodarstellern mitgewirkt haben.

- hetero-, bi- und poly- bzw. pansexuelle Pornodarstellerinnen, die in bi- und/oder transsexuellen Pornofilmen mitspielen oder mitspielten.

Die betreffenden Darsteller männlichen Geschlechts wurden zusätzlich mit homophoben Beleidigungen z.B. Schwuchtel (englisch "fag" oder "faggot") und/oder "Transenficker" (englisch: trannyfucker) belegt, pauschal mit dem Vorwurf bedacht, bei ihnen bestehe angeblich ein hohes HIV-Infektionsrisiko, und ihre Artikel mit entsprechenden Bilddateien illustriert. Die Hauptanschuldigung gegen die genannten Pornodarsteller bestand im Vorwurf der fahrlässigen u.a. durch die von Donny Long angenommene Nichtexistenz von Gesundheitsschutzstandards in der schwulen und transsexuellen Pornofilmindustrie bedingten Verbreitung, sexuell übertragbarer Krankheiten, insbesondere HIV.

Im Gegensatz zu männlichen Darstellern wurden solche weiblichen Geschlechts in ihren jeweiligen Artikeln alle bis auf eine Ausnahme - die Ehefrau von Donny Long, die Amateur-Pornodarstellerin und Webcam Girl Heather Deep - geschmäht und beleidigt, wobei diejenigen die mit homophob beschimpften männlichen Darstellern in heterosexuellen Pornofilmen mitgespielt haben zusätzlich aufgrund dieses Faktums und unter expliziter Bezugnahme auf selbiges herabgesetzt und als Faghags (englischsprachige Beleidigung für mit homosexuellen Männern befreundete heterosexuelle Frauen) beschimpft worden. Darstellerinnen, die in bi- oder transsexuellen Pornofilmen mitgewirkt haben, wurden zusätzlich unter Bezugnahme auf diese Tatsache herabgesetzt bzw. ebenfalls als "Trannyfucker" beschimpft. Den genannten Darstellerinnen wurde ebenfalls ein hohes HIV-Infektionsrisiko unterstellt.

Transgender-Darstellerinnen wurden allein aufgrund ihrer Transsexualität diffamiert, pauschal zu einer Quelle der Infektionsgefahr stilisiert und mit transphoben Beleidigungen bedacht. Einige ostasiatische bzw. ostasiatischstämmige und schwarze Darstellerinnen wurden mit rassistischen Beleidigungen ("Negro", "Oriental") belegt. Der Gebrauch rassistischer Begriffe wurde mit dem Willen des Protests gegen politisch korrekte Sprachregelungen begründet und mit der eigentätig vorgenommenen Umdeutung der betreffenden Begriffe zu Schimpfworten für bestimmte, intelligenzschwache und bildungsarme Angehörige der ursprünglich pejorativ in ihrer Gesamtheit mit diesen Begriffen bezeichneten Bevölkerungsgruppen, gerechtfertigt.

Die sexuelle Betätigung von heterosexuellen Pornodarstellerinnen mit zumeist ebenfalls hetero- oder auch bi- bzw. poly- oder pansexuellen Geschlechtsgenossinnen - darunter auch solchen, die in heterosexuellen Pornofilmen mit sogenannten Crossover-Darstellern oder in bi- und transsexuellen Pornofilmen zu Einsatz kommen - in lesbischen Pornofilmen für ein reguläres Gehalt (Lesbian-for-Pay) wurde toleriert und aus Sicht der Infektionsprävention für unproblematisch befunden. Die parallele Tätigkeit bisexueller Darstellerinnen in heterosexuellen und lesbischen Pornofilmen erfuhr dieselbe Beurteilung.

3 Ungereimtheiten und widersprüchliche oder falsche Angaben

Im Hauptartikel über Donny Long war zu lesen, dass Donny Long die Karrieren von mit ihm verfeindeten Darstellern durch seine "Enthüllungen" über deren Tätigkeit in der schwulen Pornofilmbranche im Rahmen seines "Engagements" gegen die "Unterwanderung" der Pornofilmindustrie durch sogenannte Crossover-Darsteller (Pornodarsteller, die nach einer Tätigkeit in der schwulen in die heterosexuelle Pornofilmbranche gewechselt sind) zerstört hätte.

Im Falle des auf Pornwikileaks sehr infam diffamierten Christian XXX erscheint diese Aussage in Anbetracht der fortgesetzten Berufstätigkeit von Christian XXX, seines kommerziellen Erfolgs, seines Ruhmes und seiner Beliebtheit, die sich allesamt in Nominierungen für und Auszeichnungen mit sogenannten Awards für sein Schaffen artikulieren, nicht nur unglaubwürdig, sondern geradezu absurd.

Darüberhinaus wurde im betreffenden Artikel angegeben, dass Donny Long nur mit denjenigen Pornodarstellerinnen den Koitus ausgeübt hätte, welche ihm persönlich gefielen bzw. mit denen er sich aus eigenem Bedürfnis sexuell betätigen wollte. Dieser Äußerung steht das Mitwirken Donny Longs in einem Pornofilm mit einer kleinwüchsigen Darstellerin und die Geringschätzung Donny Longs für Darsteller, die sich in Filmen sexuell mit kleinwüchsigen Frauen betätigen, gegenüber, was unweigerlich die Frage aufwirft, ob Donny Long lügt oder eine heimliche Sexualpräferenz für kleinwüchsige Frauen verschweigt.

4 Kauf der Website durch eine Mittelsperson des Unternehmens BangBros und Löschung

Die Festplatten, einschließlich der darin enthaltenen Daten, sind nach ihrer auf der Website durch einschlägige Mitteilungen zuvor angekündigten Veräußerung durch die anonymen Betreiber an eine namentlich nicht genannte Person, die sich später als Mittelsperson des Pornografieanbieters BangBros herausgestellt hat, vom neuen Eigentümer unwiederbringlich gelöscht bzw. vollständig zerstört worden.[1] Das Video von der Zerstörung aller Festplatten, samt der darin enthaltenen Daten, wurde auf dem YouTube-Kanal des Unternehmens hochgeladen, um die Öffentlichkeit davon in Kenntnis zu setzen. Die inzwischen anonym an eine unbekannte Person verkaufte, von den ehemaligen Inhabern von Pornwikileaks bis Mitte 2022 betriebene Website Adultfyi.com bestätigte in einer Mitteilung den Verkauf der Website und die Echtheit des Videos von der Zerstörung der mitveräußerten Festplatten.

5 Weblinks

6 Einzelnachweise

  1. Bericht vom 30. August 2019

7 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Pornwikileaks) vermutlich nicht.




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