Kleinkastell Hintere Orthalde

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Kleinkastell Hintere Orthalde
Limes ORL Wp 12/33 (RLK)
Strecke (RLK) Rätischer Limes,
Strecke 12
Datierung (Belegung) bis spätestens 260 n. Chr.
Typ Kleinkastell
Größe 14,75 m × 15,15 m
Bauweise Steinkastell
Erhaltungszustand verschliffener Schuttwall im Wald
Ort Schwäbisch Gmünd
Höhe 386 m ü. NHN
Vorhergehend Kleinkastell Kleindeinbach (westsüdwestlich)
Anschließend Kastell Unterböbingen (östlich)
Rückwärtig Kastell Schirenhof (westsüdwestlich)
Kleinkastell Freimühle (westsüdwestlich)

Das Kleinkastell Hintere Orthalde ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das heute auf den nordöstlichen Gemarkungen der Stadt Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg bei einem Industriegebiet liegt. Es wurde in Verbindung mit dem wenige Meter entfernten Rätischen Limes errichtet, der 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen worden ist.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Lage und Forschungsgeschichte

Das von der Reichs-Limes-Kommission mit der Bezeichnung „Wp 12/33“[1][2] genannte, 14,75 m × 15,15 m große Kleinkastell,[3] das auch etwas irreführend als „Feldwache“ bezeichnet wird, liegt nur rund 9 Meter hinter der hier aus dem Schießtal ansteigenden, gut erhaltenen Limesmauer, die an dieser Stelle aus anstehenden Liassandsteinen errichtet wurde. Die römischen Geometer hatten die kleine Befestigung in der unteren Hälfte des Hanges geplant. Von hier aus war es möglich, zwei zusammenkommende Täler sowie den dort durchlaufenden Grenzwall zu überwachen. Die Anlage ist nur in ihrer Umfassung bekannt. Flächendeckende Ausgrabungen haben hier noch nicht stattgefunden. Die Anlage wurde erst 1931 mit neuzeitlichen Mitteln untersucht.[4]

2 Baugeschichte

Die 14,75 × 15,15 Meter große Fortifikation besaß bei ihrer Ergrabung 1931 eine 0,80 Meter breite und noch fünf Schichten hoch erhaltene steinerne Wehrmauer aus dem hier anstehenden Angulatensandstein.[4][5] Es wird angenommen, dass das Kleinkastell Hintere Orthalde zum Typ Rötelsee gehört hat. Damit hätte es nur einen Einlass besessen und die in Holzbauweise errichtete Innenbebauung wäre hufeisenförmig um einen Innenhof gelegen.

Kleinkastelle gehörten neben den Türmen zu den wesentlichen Stützpunkten der römischen Truppe direkt hinter dem Limes. Ihre Nutzung ist in der Regel jedoch unbekannt. Es wird angenommen, dass die unbekannte Einheit des Kleinkastells Hintere Orthalde für die Überwachung eines Limesabschnitts zuständig war.

3 Denkmalschutz

Das Kleinkastell „Hintere Orthalde“ und die erwähnten Bodendenkmale sind als Abschnitt des Obergermanisch-Rätischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind die Anlagen Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg (DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

4 Siehe auch

5 Literatur

  • Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6).
  • Dieter Planck, Willi Beck: Der Limes in Südwestdeutschland. 2. völlig neubearbeitete Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0496-9.
  • Andreas Thiel: Vor- und Frühgeschichte, S. 13 in Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg. Stadt Schwäbisch Gmünd, Band I: Stadtgeschichte, Stadtbefestigung, Heiligkreuzmünster. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2003, ISBN 3-422-06381-1

6 Anmerkungen

  1. Wp = Wachposten, Wachturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm.
  2. Bei Planck (1987) fälschlich als „Wp 9/33“ tituliert.
  3. Dietwulf Baatz: Der römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Mann Verlag, Berlin 1993. ISBN 3786117012. S. 254.
  4. 4,0 4,1 Richard Strobel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd. Band 1. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2003. ISBN 3422063811. S. 13.
  5. Dieter Planck (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1555-3. S. 199.

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway