Bofil

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😃 Profil: Bonfilh
Namen Bonfil, Bonfilh, Bonfils, Bofilh oder Bonfil de Narbonne
Persönliche Daten
vermutlich 13. Jahrhundert
vermutlich Narbonne
vermutlich 13. Jahrhundert
?


Bofil (auch Bonfil, Bonfilh, [1] Bonfils, [2] Bofilh, [3] oder Bonfil de Narbonne [4]) war ein jüdischer Troubadour des 13. Jahrhunderts.

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1 Vita

Das Streigedicht Auzit ay dir, Bofil, que saps trobar
  • Über sein Leben ist kaum etwas bekannt. Der vermutlich aus Narbonne stammende Bonfil ist der einzige der Forschung bekannte Troubadour der seine Kunst in der alt-okzitanischen Sprache Südfrankreichs vortrug. Es wurde auch vermutet, dass es sich bei Bonfil um den jüdisch-provencalischen Dichter Abraham Bedersi handelt.
  • Sein einziges überliefertes Werk ist ein Streitgedicht (Tenson) mit dem provencalischen Troubadour Guiraut Riquier de Narbona (c. 1230-1292). In der einzig erhaltenen Version des Textes fehlen allerdings einige Zeilen.
  • Zu Anfang des Gedichts fragt Guiraut Riquier de Narbona den Bonfil warum er singe: Aus Angst, aus Liebe zu einer Dame, wegen dem Ruhm oder weil es eben die Aufgabe eines Spaßmachers (Joglar) ist:
"Auzit ay dir, Bofil, que saps trobar / e fas coblas; mays saber vuelh breumen / per can chan(ta)s: as de re espaven, / o as dona per que o deyas far? / O si cantas per plag de joglaria, / ni per aver de lunh home que sia, / o si chantas que ton pretz s’en enans? / Car ton can val, s’as razon per que chans." [5] [6]
  • Bonfil antwortet, dass er nicht nur für Geld, sondern um sein Herz zu erfreuen und für eine von ihm verehrte Dame singe. Daraufhin fragt ihn Guiraut Riquier de Narbona nach seinem Glauben. Hier fehlt dann die Antwort Bonfilhs. In der nächsten Zeile wechselt Guiraut Riquier de Narbona dann zu antijudaistischen Vorwürfen. Es sei falsch, dass ein jüdischer Betrüger wie Bonfilh glaube dem christlichen Weg folgen zu können. Dafür wögen ihre Worte und Taten, wie der Mord der Juden an Jesus Christus zu schwer:
"es; degra m’en cessar, / car nos tanh jes c’om que trachors sia / cui escontra tenga·s nostra via, / car totz tos ditz e tos fatz son pezans / a Jesu Crist, car lon avetz esglans." [7] [8]
  • Bonfil entgegnet Guiraut Riquier de Narbona, dass dieser die Liebe verlasse um zu predigen (pus plag d’amor layssatz per sermonar). Er solle doch die weiße Robe der Zisterzienser anziehen. Außerdem erwähnt Bonfil, dass die von ihm verehrte Dame keine Christin sei (que jes midons no vol crotz adhorar). Er besteht dann darauf, dass Liebende sich mit dem Wort tu ansprechen sollten.
  • Guiraut Riquier de Narbona antwortet, dass er den Weg der Liebe nicht verlassen und kein Interesse daran habe Predigten zu halten (Bofilh, anc hom no poc pus ferm amar / ni en sermo non ac mens son enten). Er besteht aber auf der Verwendung des Wortes vos zwischen Liebenden, und beleidigt Bonfil dann als "in seiner Torheit schwelgenden Idioten" (e tu com fol despendes ta folia). Schließlich rät er ihm noch davon ab, das Mönchtum und den Ritter Bertran d’Opian zu kritisieren. Bofil verkündet darauf das Streitgespräch nun zu beenden, weil es Guiraut Riquier de Narbona in der Diskussion an Verstand mangele und er unfair argumentiere. Guiraut Riquier de Narbona antwortet darauf, dass er Bofils Antworten und Gesellschaft nicht möge
  • Aufgrund dieses Gedichtes ist auch vermutet worden, dass ein jüdischer Troubadour namens Bonfilh gar nicht existiert habe, sonder nur eine Kunstfigur des Guiraut Riquier de Narbona war.

2 Literatur

  • William D. Paden und Frances Freeman Paden: Troubadour Poems From the South of France, D. S. Brewer, Cambridge, 2007, Seite 211 und 222
  • Marie-Claire Viguier: Un troubadour juif à Narbonne au XIIIe siècle, in Juifs et source juive en Occitanie, Vent Terrai, 1988, Seite 81 bis 92
  • Ruth Harvey und Linda M. Paterson: The Troubadour Tensos and Partimens - A Critical Edition, Band II, Boydell & Brewer Ltd, 2010, Seite 755 ff.

3 Weblinks

4 Einzelnachweise

  1. Salo Wittmayer Baron: A social and religious history of the Jews, Band XI, Columbia University Press, 1967, S. 340
  2. Susan L. Einbinder: No Place of Rest - Jewish Literature, Expulsion, and the Memory of Medieval France, University of Pennsylvania Press, 2009, S. 21 und 22
  3. Revue Études Juives, Band LXXVI, Publication timestrielle de la Societe des Études Juives, Paris, 1912, S. 75
  4. Peter Gradenwitz: Die Musikgeschichte Israels, Bärenreiter Kassel, 1961, S. 84
  5. www.rialto.unina.it
  6. Corpus de Troubadors des Institut d`Estudis Catalans
  7. www.rialto.unina.it
  8. Corpus de Troubadors des Institut d`Estudis Catalans

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