Aschaffenburger Dolchmadonna

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Aschaffenburger Dolchmadonna ist ein Werk des deutschen Malers Hans Baldung aus dem 16. Jahrhundert. Die Darstellung zeigt ursprünglich eine sich erdolchende Lucretia, wurde aber für rund 150 Jahre in der Stiftskirche Aschaffenburg als Madonna verehrt.

1 Werkbeschreibung

Die Darstellung ist eine typische Lucretia als zeittypische Dreiviertelfigur, die mit entblößter Brust den Dolch zum Todesstoß ansetzt. Kleidung, Schmuck, Landschaft und Wolken sind in der typischen Farb- und Formensprache der deutschen Renaissance gehalten. Die zerklüftete Landschaft und die schroffen Wolken unterstreichen dabei die Dramatik der Szene. Der Brustbereich weist zahlreiche Verputzungen auf und war vermutlich während der Anbringung des Bildes in der Stiftskirche mit einem Schleier o.ä. übermalt. Auch das Gesicht, das als puppenartig beschrieben wird, ist stark übermalt und lässt die ansonsten ausgeprägte Kantigkeit der üblichen Baldung-Gesichter vermissen. Kleidung und Landschaft sind weitgehend original erhalten. Die Bildgröße beträgt ca. 35 x 52 cm. Der Malgrund ist parkettiertes Pappelholz. Die Parkettierung erfolgte wahrscheinlich erst im frühen 18. Jahrhundert.

2 Provenienzbericht

Das Gemälde stammt wohl aus dem Besitz des Kardinals Albrecht von Brandenburg oder seines unmittelbaren Vorgängers oder Nachfolgers. Das Gemälde kam mit zahlreichen anderen Werken in kurbrandenburgischem Besitz im Zuge der Reformation in die Aschaffenburger Kunstkammer und wurde von dort, im Zusammenhang mit mehreren anderen ähnlichen Ausleihen, bei der Renovierung Kurmainzer Kirchen, um 1720 an die Aschaffenburger Stiftskirche ausgeliehen. Vermutlich nahm man an, dass sich das Bild gemäß seiner Provenienz einst im Dom in Halle befunden hatte und ordnete es deswegen den Kirchenschätzen zu. Im Stiftskircheninventar um 1735 wird es als Madonna mit dem Dolche am linken Seitenaltar erwähnt, ein späteres Inventar führt die Dolchmadonna „unschuldigen Blicks, wie sie aus dem Herzen blutet“ im Seitenschiff auf. Kurz vor 1870 ist das Bild an die Kunstkammer zurücküberwiesen worden. Seitdem befindet es sich im Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und ist gelegentlich bei Ausstellungen zu sehen.

3 Literatur

  • Katalog der Staatsgemäldesammlung Aschaffenburg, bearbeitet von der Direktion der bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München 1933
Scherz-unter-der-Lupe.PNG Achtung: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen enzyklopädischen Fakeartikel.

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway