Amadeu Antonio Stiftung

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Amadeu Antonio Stiftung
Typ gemeinnützige Stiftung
Gegründet 1998
Sitz Berlin
Personen

Anetta Kahane (Vorstand),
Geschäftsführung: Timo Reinfrank

Fokus Gegen Rechtsextremismus, Rassismus und „Islamfeindlichkeit”.
Budget 1.096.132 €[1]
Stiftungsvermögen 353.790 €[2]
Angestellte 11[3]
Slogan Ermutigen, Beraten, Fördern
Website www.amadeu-antonio-stiftung.de

Die Amadeu Antonio Stiftung ist eine staatlich subventionierte Stiftung für den Kampf gegen Rechts. Sie trägt ihren Namen in Erinnerung an Amadeu Antonio Kiowa, der 1990 aus rassistischen Motiven getötet worden ist. Die Stiftung hat jedoch auch andere Ziele, als nur an diese Gewalttat zu erinnern, wie etwa Verachtung alles Deutschen.

„Die Amadeu-Antonio-Stiftung mit Sitz in Berlin ist deutschlandweit bekannt. Benannt nach einem Opfer von Neonazis, klärt sie über rechts­extreme Vorfälle auf. Unter anderem pflegt sie eine Karte unter mut-gegen-rechte-gewalt.de, die „flüchtlings­feindliche Vorfälle” von politisch rechts eingestellten Tätern dokumentiert. Diese Statistik hält jedoch der Überprüfung für Bielefeld nicht stand. Ein Faktencheck der aufgezählten Fälle in der Stadt ergibt: Die Fehlerquote liegt bei 80, eventuell gar bei 100 Prozent.“

– Neue Westfälische[4]

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1 Geschichte

Amadeu Antonio Kiowa war ein aus Angola stammender Gastarbeiter und das erste Todesopfer rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung. 1998 nutzte - Kritiker sagen „missbrauchte” - die ehemalige Stasi-Mitarbeiterin Anetta Kahane die Erinnerung an den Tod Kiowas, um eine Stiftung ins Leben zu rufen, für die sie die beiden Vornamen des Mannes verwendete und deren Kuratoriumsvorsitzende sie anfangs war. Seit 2003 fungiert Kahane als hauptamtliche Vorsitzende der Stiftung.

2 Positionen

Die Stiftung hat eine markant multikulturelle Ausrichtung und wird regierungsseitig gefördert.

2.1 Rassismus gegen Deutsche und Europäer

Entgegen dem offiziellen Ziel der Stiftung, gegen jede Form von Rassismus vorzugehen, ist die Auseinandersetzung und die Bekämpfung von Deutschfeindlichkeit und antiweißem Rassismus ausdrücklich nicht Teil ihrer Aktivitäten. So veröffentlichte die Stiftung bzw. die von ihr betriebenen Webportale Artikel, in denen rassistische Gewalt gegen indigene Europäer verharmlost oder als „Rückgabe erlebter Diskriminierungen“ legitimiert wurde.[5] Die Stiftungsgründerin Anetta Kahane bezeichnet die weiße Bevölkerung Deutschlands sogar offen als „Problem”, gegen das Politiker aktiv werden sollen:

"Aus diesem Grund gibt es im Osten des Landes noch immer weniger als 1% sichtbare Minoritäten und somit kann man sagen, dass dieser Teil des Landes weiß geblieben ist. Nicht nur “ausländerfrei”, sondern weiß. Bis heute ist es anstrengend, schwierig, mühsam bis unmöglich die lokalen Autoritäten davon zu überzeugen, dass dieser Zustand ein Problem ist, gegen das sie aktiv werden sollten."[6]

2.2 Feminismus, Genderismus und Familienfeindlichkeit

Die Amadeu Antonio Stiftung betrachtet den Feminismus als unverzichtbaren Bestandteil der Demokratie, wobei dieses Thema überhaupt nichts mit dem Schicksal des Namensgebers der Stiftung zu tun hat. Ablehnung oder Kritik der feministischen Ideologie und deren pseudowissenschaftlichen Theorien wird von der Stiftung folglich als antidemokratisch und rechtsextrem verunglimpft und auch entsprechend etikettiert.[7]

Der natürlichen Familie, bestehend aus einem Mann und einer Frau und deren gemeinsamen Kindern, als „Keimzelle der Gesellschaft” steht die Antonio Amadeu Stiftung ablehnend gegenüber. Jedwede Befürwortung einer staatlichen Förderung oder das Engagement für Familien wird als Element einer „völkischen” Gesinnung betrachtet und aktiv bekämpft.[7]

2.3 Antichristliche Hetze

Im September 2009 rief die Amadeu Antonio Stiftung dazu auf, einen Schweigemarsch des christlichen Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) zu behindern. Der BVL hatte in Berlin einen Schweigemarsch gegen Abtreibung unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben” geplant. Die Amadeu Antonio Stiftung rief dazu auf, diese Demonstration zu stören, weil die Stiftung Abtreibung als angebliches unveräußerliches Menschenrecht der Frau ansieht.[7] Die Ablehnung von Abtreibung und Feminismus durch den BVL wird von der Stiftung als „anti-demokratisch”, „christlich-fundamentalistisch”, „reaktionär”, und „rechtsextrem” bezeichnet.[7] Um den Schweigemarsch des BVL zu behindern, veranstaltete die Stiftung eine Gegendemonstration unter dem Titel „1000 Kreuze in die Spree”.[7] Während des Schweigemarsches warfen die Gegendemonstranten christliche Kruzifixe in die Spree, beleidigten die BVL-Demonstranten und machten laute Geräusche, um deren Schweigemarsch zu stören.[8] Zudem verbrannten sie eine Bibel auf dem Bebelplatz, wo 1933 die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen stattgefunden haben.[8] Die Amadeu Antonio Stiftung wurde später für das Verhalten ihrer Demonstranten und dafür, dass sie christliche Lebensschützer auf dieselbe Stufe wie gewaltbereite Neonazis gestellt hatte, kritisiert.[9][10]

2.4 Aktionen

Die Stiftung fordert eine „Straße für Opfer rechter Gewalt”: Im brandenburgischen Eberswalde wird symbolisch, seit 2011 jährlich im August, eine Straße für kurze Zeit nach dem Angolaner Amadeu Antonio Kiowa umbenannt, der am 6. Dezember 1990 von einer Horde rechtsradikaler Jugendlicher gejagt und zu Tode geprügelt wurde. Wenigstens hier erweist die Stiftung dem Mann, dessen Namen und Leidensweg sie benutzt, die Ehre.

3 Finanzierung

Seit Bestehen der Stiftung (1998) konnten 340 Projekte mit 2,57 Millionen Euro gefördert werden. Die Projekte nicht nur zu fördern, sondern auch zu ermutigen, ihre Eigeninitiative vor Ort zu stärken und sie zu vernetzen, sieht die Stiftung als ihre wichtigste Aufgabe. Die Projekte werden aus Spendenmitteln und den Erträgen des Stiftungsgrundkapitals gefördert. Das Gesamtbudget der Stiftung belief sich im Jahr 2006 ca. 600.000 Euro, davon werden etwa 400.000 Euro für operative Projekte eingesetzt, die aber über Programme der Bundesregierung und anderer Stiftungen finanziert werden. Die Amadeu Antonio Stiftung wird angeblich auch durch die Freudenberg Stiftung unterstützt. Ein anderer wichtiger Partner der Amadeu Antonio Stiftung ist das Nachrichten-Magazin Stern, mit der die Amadeu Antonio Stiftung das Webportal Mut gegen rechte Gewalt initiierte.

4 Projekte

  • 361 Grad Toleranz unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Angela Merkel
  • Netz gegen Nazis
  • Mut gegen rechte Gewalt
  • Exit Deutschland: Ausstiegsprojekt für sogenannte Rechte.
  • Netz gegen Nazis: Am 1. Januar 2009 zog sich das Gründungsmitglied Die Zeit weitgehend aus dem Projekt zurück und überließ die Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung. Eine nicht näher spezifizierte „Kooperation” soll weiterhin bestehen.[11]
  • Stern (Zeitschrift)-Aktion: Mut gegen rechte Gewalt
  • Seniorenprojekt: Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis

5 Stiftungsrat

  • Rupert Graf Strachwitz, Vorsitzender des Stiftungsrats, ist Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft in Berlin. Zuvor war er für zahlreiche Wohlfahrtsverbände tätig, u.a. als Landesgeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes in Bayern und als Vizepräsident des Deutschen Caritasverbandes.
  • Sanem Kleff, Vorsitzende das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die Organisation ist selbst für dezidiert europäerfeindliche Positionen und Aktionen bekannt. In Reaktion auf die Debatte über Deutschenfeindlichkeit an Schulen verharmlosten das Projekt und die Projektvorsitzende Rassismus und Ausgrenzung gegen deutsch-stämmige und europäisch-stämmige Schülerinnen und Schüler.
  • Hermann Freudenberg, Gesellschafter des Familienunternehmens Carl Freudenberg & Co. KG. Im Jahr 1984 gründete er die Freudenberg Stiftung und war von 1984 bis 2003 Vorsitzender des Kuratoriums.
  • Andrea Böhm, Journalistin in der Politikredaktion der Zeitschrift DIE ZEIT
  • Uta Leichsenring]p, Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Stasi. Zuvor war sie Vorsitzende der Barnim Uckermark Stiftung (BUS), Landesbeauftragte für das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ und Polizeipräsidentin in Eberswalde.
  • Petra Lidschreiber, Redaktion Mittel- und Osteuropa beim RBB. Davor war sie Chefredakteurin beim RBB, moderierte das Politmagazin „Kontraste“ und weitere Sendungen der ARD und des RBB und war als langjährige ARD-Korrespondentin in New York und Bonn tätig.

6 Trivia

Nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung hätte die Stiftung den Namen „Amadeu-Antonio-Stiftung” haben müssen. Das Weglassen der Bindestriche gilt - seit 1901 unverändert - als Schreibfehler.

7 Siehe auch

8 Weblinks

9 Einzelnachweise

  1. Ergebnisrechnung der Amadeu Antonio Stiftung 2010 (Stand 12/2011; PDF; 34 kB)
  2. Bilanz der Amadeu Antonio Stiftung 2010 zum 31. Dezember 2010 (Stand 12/2011; PDF; 38 kB)
  3. Die Stiftung auf einen Blick (Stand 12/2011)
  4. Ansgar Mönter: Hohe Fehlerquote in Statistik über Angriffe auf Flüchtlinge in Bielefeld, Neue Westfälische am 29. Oktober 2016 (Amadeu-Antonio-Stiftung äußert sich zum Faktencheck der Neuen Westfälischen); Hadmut Danisch: Amadeu-Antonio-Stiftung: Die Fehlerquote liegt bei 80, eventuell gar bei 100 Prozent, Ansichten eines Informatikers am 30. Oktober 2016
  5. So zum Beispiel der Artikel der Yasemin Shooman: Yasemin Shooman. „Deutschenfeindlichkeit“ - Was soll das sein?, auf www.mut-gegen-rechte-gewalt.de 18. 10. 2010
  6. [1] Anetta Kahane: Der Brand, der nie gelöscht wurde, in: Publikative.org (02. August 2012).
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 1000 Kreuze in die Spree, in: Mut gegen rechte Gewalt (09/22/2009).
  8. 8,0 8,1 Mut zu linker Gewalt?, in: Conservare (09/29/2009).
  9. Marsch für das Leben 2009: Was die Amadeu-Antonio-Stiftung unter „rechter Gewalt“ versteht, Kath-Info.de
  10. Elsa Laska: Schreiben an die Amadeu Antonio Stiftung
  11. Robert Scholz: Amadeu-Antonio-Stiftung übernimmt „Netz gegen Nazis“, Endstation Rechts am 25. Dezember 2008

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