Äthiopische Kirche

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Die Äthiopische Kirche ist eine orientalisch-orthodoxe Kirche in Äthiopien. Sie ist mit 35 bis 40 Millionen Anhängern die größte Kirche der orientalisch-orthodoxen Kirchen und hat 38 Diözesen in Äthiopien und im Ausland.

Die monophytisch ausgerichtete Äthiopische Kirche lässt sich zumindest bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie war einst die südlichste in einer Reihe von christlichen Kirchen im Nil-Tal, doch die christlichen Königreiche Nubiens wurden nach und nach von den aus dem Norden vordringenden Moslems überrollt und waren spätestens im 15. Jahrhundert vollständig verschwunden. Nur die Äthiopische Kirche überlebte. Ihr Patriarch war ein Ägypter, der vom Patriarchen von Alexandria eingesetzt wurde. In Aksum, der Hauptstadt des Königreiches, entwicklete sich das Ge`es als Liturgie- und Literatursprache. Beziehungen bestanden nicht nur zu Ägypten, sondern auch zum Judentum. König Salomo war der Legende zufolge der Vater des Kindes der Königin von Saba, und dieser Sohn Menelik, der König von Juda, galt als der Begründer der Salomonidendynastie. Erst 1950 wurde die Äthiopische Kirche durch den koptischen Papst Yusab II. von Alexandria in die Autokephalie entlassen

Die spektakulärsten Monumente der Äthiopischen Kirche sind die Felsenkirchen von Lalibela, einem entlegenen Bergdorf in der Provinz Welo, der einstigen Hauptstadt des Landes. König Lalibela begründete eine neue Dynastie, die im frühen 12. Jahrhundert die Salmoniden ablöste. Seine gewaltigen Kirchenbauprojekte, für die er seinen ganzen Reichtum opferte, dienten wohl zunächst dazu, seine Herrschaft zu legitimieren und seine Hauptstadt zu verschönern. Doch nach der äthiopischen Legende trug ihm dieses Unternehmen den Rang der Heiligkeit ein. Er dankte nach der Vollendung des Werkes ab und widmete sich fortan der Kontemplation.

Die Äthiopische Kirche hat viele Eigenheiten der anderen Ostkirchen bewahrt, so etwa die Zweiteilung der Priesterschaft in Dorfpriester, die verheiratet sein müssen, und Mönche, aus deren Reihen allein die Bischöfe gewählt werden. Sie hat aber auch manche altjüdischen Bräuche beibehalten, zum Beispiel die Beschneidung und die Heiligung des Sabbat. Doch ihre Liturgie und ihr Zeremoniell haben trotz mancherlei Anleihen einen ausgesprochen bodenständigen Charakter.

1 Literatur

  • Jocelyn Murray: Bildatlas der Weltkulturen - Afrika, Bechtermünz Verlag, 1981, Seite 40 und 41

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