Fanny Hill

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Fanny Hill ist eine literarische Gestalt aus dem gleichnamigen erotischen Briefroman von John Cleland. Der erste Teil des Buches erschien 1748, der zweite 1749. Ort der Handlung ist London. Der Roman erschien in der Folgezeit in zahlreichen anderen Sprachen und abgewandelten Textfassungen.

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1 Inhalt

Das Mädchen Fanny Hill wächst in einem Dorf in der Nähe von Liverpool auf. Als sie 15 Jahre alt ist, sterben beide Eltern, und eine Freundin aus demselben Dorf gibt ihr den Rat, nach London zu ziehen. Fanny hofft dort eine Arbeit zu finden und landet bei einer gewissen Mrs. Brown. Diese betreibt in ihrem Hause ein Bordell, was das Mädchen vom Lande zunächst nicht erkennt. Eine Mitbewohnerin namens Phoebe Ayers soll Fanny auf die geplanten Dienste vorbereiten. Mrs. Brown möchte Fannys Jungfräulichkeit möglichst teuer verkaufen, doch die erste Begegnung mit einem häßlichen alten Mann endet in einer Katastrophe. Fanny ist anschließend mehrere Tage krank. In der Folgezeit beobachtet Fanny mehrere Kundenbesuche. Schließlich lernt sie Charles, einen reichen 19jährigen Mann kennen, der sie aus dem Bordell rettet. Doch sie gerät wieder ins Prostituierten-Milieu. Zwischendurch trifft sie zwar Charles, doch dieser verschwindet plötzlich. Als sie 18 Jahre alt ist, hat sie einiges Geld gespart und bekommt außerdem von einem reichen Gönner, der sie wie seine Tochter behandelt, ein kleines Vermögen geschenkt. Sie macht sich auf die Suche nach Charles, findet ihn schließlich, und die beiden heiraten.

2 Rezeption

Nach der Veröffentlichung des Buches brach ein breiter öffentlicher Aufruhr los; die Anglikanische Kirche forderte „die weitere Verbreitung dieses abscheulichen Buches zu beenden, das eine offene Beleidigung der Religion und der guten Sitten ist“.[1] Das Buch wurde daraufhin verboten, doch es kam zu heimlichen Veröffentlichungen, z.B. in den USA, wo Fanny Hill1821 wegen Obszönität verboten wurde. Erst 1966 hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten dieses Verbot wieder auf.

Eine erste, anonyme deutsche Übersetzung von Clelands Briefroman erschien bereits 1791 mit fingiertem Verlags- und Erscheinungsort. Doch sie wurde wie alle weiteren Veröffentlichungen - so die von Erich Feldhammer besorgte, 1906 im Verlag von C. W. Stern mit Illustrationen von Franz von Bayros erschienene Ausgabe - indiziert und als unzüchtig beschlagnahmt. 1964 wurde vom Verleger Kurt Desch eine limitierte Luxusausgabe aufgelegt,[2] die wegen Verbreitung pornographischer Schriften nach § 184 des damaligen Strafgesetzbuches indiziert wurde. Erst am 22. Juli 1969 entschied der Bundesgerichtshof in Karlsruhe, „dass Fanny Hill zwar ein Werk der erotischen Literatur, aber keine unzüchtige Schrift sei“.[3] Seitdem darf das Werk in Deutschland frei verkauft werden.

3 Vergleich zu Wikipedia




4 Einzelnachweise

  1. englischer Originalton: “ ... to stop the progress of this vile Book, which is an open insult upon Religion and good manners”)
  2. FANNY HILL: Etwas dazwischen in: Der Spiegel 16/1964 vom 15. April 1964
  3. LITERATUR / FANNY-HILL-PROZESS: Eher pensionatsreif in: Der Spiegel 31/1969 vom 28. Juli 1969

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