Die Edelsteine der Zwölf Stämme Israels
Die Edelsteine der Zwölf Stämme Israels ist eine esoterische Theorie, wonach jedem Stamm der Zwölf Stämme Israels eine Farbe und somit auch ein Edelstein zugeordnet wurde. Über die Farbe des Edelsteins wurden außerdem Synonyme der Stammlinie hergeleitet. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Zuordnungen von Edelsteinen sowie von Farben kann diese Theorie wie viele andere Systeme der Esoterik letztlich nicht wissenschaftlich erklärt werden.[1]
Inhaltsverzeichnis
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1 Grundlagen
Bei der Zuweisung eines Edelsteines zu einen Stamm ist zu beachten, dass in der Frühgeschichte der Menschheit noch kein Bergbau im heutigen Sinne betrieben wurde. Edelsteine waren zunächst Zufallsfunde in Höhlen oder am Strand. Daher ist die symbolhafte Bedeutung der Edelsteine wahrscheinlich wesentlich älter als das Judentum.
Weil in deutschen Quellen den Stämmen Israels andere Farben als in den englischen und israelischen Quellen zugeordnet werden, ist davon auszugehen, dass die Zuordnung einer Farbe bzw. eines Edelsteins nicht statisch war.
2 Mögliche Zuordnung
Bezogen auf das deutsche Judentum ist ein erster Ansatz die Frage, ob die Zuweisung der Farbe sephardisch oder aschkenasisch abgeleitet wurde. Zumindest kann gesagt werden, dass die Zuordnung von Farbe und Edelstein eine andere als in Kanaan gewesen ist.
Die folgende Liste ist ein Versuch, über das Synonyme der Farbe eines jüdschen Stammes sowie das Vorkommen von Edelsteinen jedem jüdischen Stamm einen Edelstein zuzuweisen.
Nummer | Stammlinie | Farbe (Deutschland) | Edelstein (Esoterik) | Weitere Alternative | Anmerkung, Weitere Zuordnung | Bewertung --> siehe Die Tierkreiszeichen der Zwölf Stämme Israels |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Ruben | Rot | Jaspis | Rubin | In der Esoterik galten Rubine früher als „Stein des Lebens und der Liebe“. Das Aufbewahren dieses Steines verlieh angeblich dem Besitzer mehr Macht, Tapferkeit und Würde. Rubine sollten gegen den Teufel und die Pest schützen. | Valide, aber auch Smaragdgrün |
2 | Simeon | Grün | Smaragd, Topas | Das Wort Smaragd wurde über das lat. smaragdus aus dem griechischen σμάραγδος, smáragdos (grüner Stein) entlehnt und ist mit Sanskrit marakatam (grün) verwandt; vermutlich ist das Wort jedoch semitischen Ursprungs, vgl. akkad. barraqtu „glänzender Stein“, zur Wurzel BRQ „glänzen“ und hebr. ברקת (bāreqet), „Smaragd“ zu ברק (bâraq), „blitzen“. Anfänge des Smaragd-Abbaus liegen im alten Ägypten. Bereits um das 13. Jahrhundert v. Chr. wurden die Edelsteine dort gewonnen; die Bergwerke von Sikait und Sabara versorgten Europa mehr als tausend Jahre lang mit den kostbaren Mineralen. Auch im Orient bei Persern, Osmanen und den Mogulherrschern Indiens waren die Steine sehr begehrt. | Nicht valide, auch Honiggold | |
3 | Levi | Rot und Grün, sollte an sich Weiß oder Violett sein → siehe Die Farben der Zwölf Stämme Israels | ||||
4 | Juda | Blau | Sodalith? | Grün und Rot, aber auch Hellgrau-rosa | ||
5 | Dan | Gelb, Bernsteinfarben | Bernstein | Grund der Zuordnung des Bernstein zum Stamm Dan ist, dass alle primär Synonyme des Stammes Dan eine Beziehung zu Medizin (Schlange (Gift) und Skorpion (Gift) = Medizin) haben. Aus der Mytologie ist bekannt, dass der Bernstein auch ein medizinischer Stein ist. Aus Nordfriesland sind Anhänger und Perlen aus Baltischem Bernstein bekannt, deren Alter auf rund 12.000 Jahre datiert wurde und die damit eine Nutzung bereits im Jungpaläolithikum belegen. Rechnet man auch die Lagerstätten in der heutigen Ukraine zum Baltischen Bernstein, ist dieser bereits vor rund 20.000 Jahren verarbeitet worden (Ausgrabungen bei Kaneva am Flusslauf des Ros).[2] Bernstein ähnlichen Alters wurde auch in der Höhle von Altamira gefunden, wobei dieser Bernstein sehr wahrscheinlich aus der Region (Nordspanien) stammt, mithin also kein Baltischer Bernstein ist. Für das Mesolithikum (ab ca. 9600 v. Chr.) lässt sich in Landstrichen an der Nord- und Ostseeküste vermehrt die Verarbeitung von Bernstein feststellen. In der Jungsteinzeit wurde das fossile Harz eine begehrte Handelsware und verbreitete sich rasch von der Ostsee aus bis nach Ägypten. | Valide, Neblig weiß, aber auch Rot und Gelblich | |
6 | Naftali | Rosa | Rosenquarz | Amethyst? | Nicht valide, auch Lila-violett, Weiß und Dunkelblau | |
7 | Gad | Weiß und Lila Apfelgrün (gold-getöntes Grün) | ||||
8 | Ascher | Lavendel, Lila und Blau | ||||
9 | Issachar | Blau | Sodalith? | Blauer Saphir oder Blauer Spinell | Wahrscheinlich Valide Blau, aber auch Meergrün (blau getönt grün) und Weiß | |
10 | Sebulon | Weiß | weißer Mondstein | Diamant? | Esoteriker ordnen den Mondstein dem Tierkreiszeichen Krebs beziehungsweise Fische zu. Zudem gilt er als Symbolstein für die Venus, den Neptun oder den Mond. Als Heilstein soll Mondstein Kopfschmerzen und Frauenleiden (Zyklusprobleme) lindern sowie allgemein die Psyche stärken. | Wahrscheinlich Valide, auch Hellblau und Gelb-grün (Olivenöl grün) |
11a. | Josef / (Efraim) | Nicht ValideSchwarz und Gelblich, Spinat grün (blass bis dunkel) | ||||
11b. | Josef / (Manasse) | Schwarz, Grünschwarz? | Aventurin? | Malachit? | siehe Kupfersteinzeit, Malachit ist ein kupferhaltiges Mineral und ist ein typisches Sekundärmineral, das sich als Verwitterungsprodukt in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten bildet. | Wahrscheinlich Valide, auch Spinat grün (blass bis dunkel), aber auch Blau, |
12 | Benjamin | Schwarz | Obsidian? | Onyx? | Bereits in der Antike wurden verschiedene Edelsteine mit den Tierkreiszeichen in Verbindung gebracht. Der Onyx wird je nach Quelle zwar hauptsächlich dem Steinbock, aber auch den Zwillingen oder dem Löwe zugeordnet. Als Heilstein soll Onyx verschiedenen esoterischen Schriften zufolge unter anderem Augenentzündungen und Erkrankungen der Zehennägel lindern bzw. heilen. | Nicht Valide, auch Rot und Rötlich, Saphirblau (mit Goldflecken) |
3 Kritische Bewertung
Eine valide wissenschaftliche Zuordnung von Edelsteinen für alle Zwölf Stämme Israels kann ausgeschlossen werden. Dieses zeigt z. B. englischsprachige Literatur|[3]. Diese steht gänzlich im Widerspruch zu der deutschen Einordnung.
Nummer | Stamm | Farbe nach John P. Pratt | Bewertung |
---|---|---|---|
1 | Ruben | Blau | Rot für Ruben, Blau für Juda und Issachar |
4 | Juda | Rot | Blau für Juda und Issachar, Rot für Ruben |
5 | Dan | Schwarz | Gelb für Dan |
11 | Josef | Weiß | Schwarz für Benjamin, Weiß für Zebulon |
4 Literatur
Robert Brockmann, Genealogisches Handbuch zur Dekodierung von jüdischen Namen, sowie die Bedeutung der Rekonstruierung der jüdischen Stammeslinien für die Wissenschaft, Erscheinungsdatum: 11.02.2017, ISBN: 978-3-7418-9152-6
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
- ↑ Edelsteine und ihre Wirkung[1] abgerufen am 15. Februar 2017
- ↑ I. S. Vassilishin & V. I. Pantschenko: Bernstein in der Ukraine. In: Bernstein – Tränen der Götter. S. 333–340, Bochum 1996.
- ↑ Pratt, John P., "The Lion and Unicorn Testify of Christ, Part I: The Cornerstone Constellations," Meridian Magazine (8 Nov 2001). Section 2.7 identifies the four colors associated with the four principal tribes: Judah is red, Dan is black, Reuben is blue, and Joseph is white.
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