Android (Betriebssystem)

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Android
250px
Basisdaten
Entwickler Open Handset Alliance
Version 2.1
(12. Januar 2010)
Kernel Monolithisch (Linux)
Lizenz Apache 2.0 und GPLv2[1]
Website www.android.com

Android ist ein Betriebssystem für mobile Geräte wie Smartphones, Mobiltelefone und Netbooks,[2] die von der Open Handset Alliance entwickelt wird. Basis hierfür bildet der Linux-Kernel 2.6. Android ist freie Software und quelloffen.[1]

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1 Allgemeines

Im Sommer 2005 kaufte Google das im Herbst 2003 gegründete Unternehmen Android, von dem wenig mehr bekannt war, als dass es Software für Mobiltelefone entwickelte und standortbezogene Dienste favorisierte.[3] Am 5. November 2007 gab Google bekannt, gemeinsam mit 33 anderen Mitgliedern der Open Handset Alliance ein Handy-Betriebssystem namens Android zu entwickeln.[4] Seit dem 21. Oktober 2008 ist Android offiziell verfügbar.[5]

Als erstes Gerät mit Android als Betriebssystem kam am 22. Oktober 2008 das HTC Dream unter dem Namen T-Mobile G1 in den USA auf den Markt. Dass bereits dieses erste Gerät auf das Global Positioning System zugreifen kann und mit Bewegungssensoren ausgestattet ist, gehört zum Konzept von Android.

2 Versionsverlauf

Neuere Versionen tragen neben der Versionsnummer jeweils den Namen eines Süßgebäcks.[6]

Version Veröffentlichung wesentliche Neuerungen
1.1 10.02.2009 [7]
  • Speichern von MMS-Anhängen [8]
1.5
Cupcake[6]
30.04.2009 [9]
  • Unterstützung für automatischen Wechsel zwischen Hochformat und Querformat [10]
  • Bildschirm-Tastatur [10]
  • Aufnahme und Wiedergabe von Videos [10]
  • automatisches Verbinden und Stereo für Bluetooth [10]
  • weitere Sprachen neben Englisch und Deutsch [10]
1.6
Donut[6]
15.09.2009 [11]
2.0
Eclair[6]
26.10.2009 [13]
2.1
Eclair[6]
12.01.2010 [15]
  • Live Wallpaper [15]
  • Informationen zur Signalstärke [15]
  • Erweiterungen des Webkits (HTML5 Unterstützungen, WebStorage, Geolocation, Videos, ...) [15]

3 Architektur

Die Architektur von Android baut auf dem Linux-Kernel 2.6 auf.[16] Er ist für Speicherverwaltung, Prozessverwaltung und die Netzwerkkommunikation zuständig. Außerdem bildet er die Hardwareabstraktionsschicht für den Rest der Software und stellt die Gerätetreiber für das System.

Weitere wichtige Bausteine sind die auf der von Sun Microsystems entwickelten Java-Technik basierende virtuelle Maschine Dalvik und die dazugehörigen Android-Java-Klassenbibliotheken.

Zum Programmieren von eigenen Android-Anwendungen bietet das am 12. November 2007 veröffentlichte Entwicklungssystem (m3-rc20a) 1448 Javaklassen und 394 Schnittstellen. Davon sind 511 Klassen und 128 Schnittstellen Android-spezifisch. In den Paketen java und javax befinden sich 612 bzw. 145 Klassen und 150 bzw. 51 Schnittstellen. Zahlenmäßig nennenswert ist auch der Beitrag des Apache-Commons-Projekts: 128 Klassen und 20 Schnittstellen. Der verbleibende Rest nicht von Google stammender Klassenbibliotheken verteilt sich auf die Pakete org.bluez, org.json, org.w3c.dom und org.xml.sax.

Klassenbibliothek Beschreibung Anzahl der Klassen Anzahl der Schnittstellen Urheber
android plattformspezifisch 500 126 Google Inc.
com.google.android plattformspezifisch 11 2 Google Inc.
java Standardklassen, Teil des JDK 612 150 Sun Microsystems
javax Standardklassen, Teil des JDK 145 51 Sun Microsystems
junit Test-Framework 12 3 JUnit-Project
org.apache.commons allgemein verwendbare Funktionen 128 20 Apache Commons-Projekt
org.bluez Bluetooth-Unterstützung 15 6 BlueZ-Projekt (ursprünglich entwickelt von Qualcomm)
org.json Klassen zur Verarbeitung von Daten im JSON-Format 5 0 Douglas Crockford
org.w3c.dom Klassen zur Manipulation des DOM 1 17 W3C
org.xml.sax Klassen zum Einlesen von XML-Daten 19 19 ursprünglich von David Megginson, siehe SAX

Die Laufzeitumgebung von Android basiert auf der Dalvik Virtual Machine, einer von Google-Mitarbeiter Dan Bornstein entwickelten virtuellen Maschine. Die Dalvik VM ähnelt funktional der normalen Java VM, beide führen sogenannten Byte-Code aus. Einer der wesentlichen Unterschiede ist die zugrundeliegende virtuelle Prozessorarchitektur. Die Java VM basiert auf einer Stapelmaschine; Dalvik VM hingegen ist eine Registermaschine. Durch die sich unterscheidende Prozessorarchitektur sind die Kompilate normaler Java-Compiler nicht für die Dalvik VM geeignet, dennoch konnte Google auf die bestehenden Java-Entwicklungswerkzeuge zurückgreifen.

Die meisten modernen Compiler generieren als Zwischencode Stapelmaschinencode. Dieser Zwischencode erlaubt es, von der Prozessorarchitektur der Zielplattform zu abstrahieren, der programmiersprachliche Teil wird von der konkreten Prozessorarchitektur getrennt. Da das Prozessormodell der Stapelmaschine besonders einfach ist, wird es üblicherweise für die Übersetzerzwischensprache verwendet. Die meisten realen Prozessoren sind heute aber Registermaschinen, so zum Beispiel die 80x86- und die ARM-Prozessoren. Registerarchitekturen sind oft effizienter, da bei ihr die CPU über eigene besonders schnell zugreifbare Speicherzellen, die Register, verfügt. Dalvik nimmt die Umwandlung des Stapelmaschinencodes in die Registermaschinencodes schon zur Übersetzungszeit vorweg. Hierzu wird das Werkzeug dx verwendet, „dx“ steht für Dalvik Cross-Assembler.

Anwendungen für die Androidplattform werden ausnahmslos in Java geschrieben, jedoch greifen diese in geschwindigkeitskritischen Bereichen auf zahlreiche in C oder C++ geschriebene, native Bibliotheken zu. Darunter befinden sich neben Codecs für die Medienwiedergabe auch ein Webbrowser auf der Basis von WebKit, eine Datenbank (SQLite) und eine auf OpenGL basierende 3D-Grafikbibliothek.

Um eigene Programme für Android zu entwickeln, benötigt man ein aktuelles Java-SDK und zusätzlich das Android-SDK. Zuerst wird der in Java geschriebene Quelltext mit einem normalen Java-Compiler übersetzt und dann von einem Cross-Assembler für die Dalvik VM angepasst. Aus diesem Grund können Programme prinzipiell mit jeder Java-Entwicklungsumgebung erstellt werden.

Das Framework setzt auf eine starke Modularität. So sind alle Komponenten des Systems generell gleichberechtigt (ausgenommen die Virtuelle Maschine und das unterliegende Kernsystem) und können jederzeit ausgetauscht werden. Es ist also z. B. möglich, eine eigene Anwendung zum Erstellen von Kurznachrichten oder zum Wählen von Rufnummern zu erstellen und die bisherige Anwendung damit zu ersetzen.

4 Vorhandene Software

Obwohl das Projekt noch sehr jung ist, gibt es alleine im Android Market mehr als 25.000 Anwendungen (27. Januar 2010); pro Monat kommen ungefähr 4.000 Anwendungen dazu.[17] Im SDK werden zusätzlich eine Reihe von Anwendungen, darunter ein Webbrowser, eine Kartenanwendung (Google Maps), eine SMS-, E-Mail- und Adressbuchverwaltung, ein Musikprogramm, eine Kamera- und Galerieapplikation, sowie ein Satz von API-Demoanwendungen mitgeliefert.

Erstellte Software kann von den Entwicklern auf dem Android Market angeboten werden. Verkaufen kann man sie dort allerdings nur, wenn man in bestimmten Staaten ansässig ist, beispielsweise in Deutschland oder Österreich.[18] Kostenfreie Software macht beinahe 2/3 der Software des Android Markets aus.[19]

Neben dem Android Market stehen Entwicklern und Endanwendern auch noch eine Reihe anderer Märkte und Plattformen für Android Software offen.

5 Telefone mit Android als Betriebssystem

Die folgende Liste zeigt alle offiziell vorgestellten und alle erhältlichen Android-Telefone: Stand 01/2010

Name baugleich mit Bildschirm Systempartition RAM CPU Android Version
Acer Liquid[t 1][t 2][20][t 3] 800×480 3,5" 512 MiB 256 MiB Qualcomm QSD 8250 (Snapdragon), 768 MHz 1.6
HTC Dream T-Mobile G1 320×480 3,2" 70 MiB 192 MiB Qualcomm MSM7201A, 528 MHz[t 4] 1.6
HTC Magic (PVT 32A) 320×480 3,2" 90 MiB 288 MiB Qualcomm MSM7200A, 528 MHz 1.6
HTC Magic (PVT 32B)[t 5] 320×480 3,2" 90 MiB 192 MiB Qualcomm MSM7201A, 528 MHz 1.6
HTC Hero T-Mobile G2 Touch 320×480 3,2" 170 MiB 288 MiB Qualcomm MSM7200A, 528 MHz 1.5
HTC Tattoo[t 6] HTC Click 240×320 2,8" 512 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7225, 528 MHz 1.6
HTC Passion (HTC Bravo)[t 7] 480x800 3,7" 512 MiB 256 MiB Qualcomm Snapdragon™ QSD8250 1GHz 2.1
Huawei U8220 T-Mobile Pulse 320x480 3,5" 1908 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7200A (QDSP4000, QDSP5000) 528MHz 1.5
LG GW620[t 8] LG Etna 320×480 3,0" 512 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7200A (QDSP4000, QDSP5000) 528MHz 1.5
Motorola CLIQ[t 1][t 9] DEXT, MB200 320×480 3,1"[t 10] 256 MiB[t 10] 256 MiB[t 10] Qualcomm MSM7201A, 528 MHz[t 10] 1.5[t 10]
Motorola Milestone[t 11] Motorola Droid in den USA 480x854 3,7" 256 MiB 256 MiB TI OMAP3430 600 MHz 2.0.1
Samsung Galaxy I7500 320×480 3,2" 90 MiB 128 MiB Qualcomm MSM7200A, 528 MHz 1.5
Samsung Galaxy Spica I5700 320×480 3,2" 200 MiB 128 MiB Qualcomm QSD 8250, 800 MHz 1.5
Sony Ericsson X10 480x854 4,0"  ? MiB 256 MiB Qualcomm Snapdragon™ QSD8250 1 GHz 1.6
Nexus One[t 12] 480x800 3,7" 512 MiB 512 MiB Qualcomm Snapdragon™ QSD8250 1 GHz 2.1
HTC Legend[t 13] 320x480 3,2" 512 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7227 600 MHz  ?
HTC Salsa[t 14] 240x320 2,6" 512 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7225 528 MHz  ?
HTC Tide[t 15] 320x240 2,68" 512 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7225 528 MHz  ?
HTC Buzz[t 16] 320x240 3,2" 512 MiB 256 MiB Qualcomm MSM7225 528 MHz  ?
  1. 1,0 1,1 Noch nicht erhältlich, aber schon offiziell vorgestellt.
  2. Ab 28. November 2009 erhältlich.
  3. Acer Pressemitteilung zum Acer Liquid. Abgerufen am 22. Oktober 2009.
  4. HTC G1 Spezifikation
  5. Die 192-MiB-Version mit neuerer CPU wird nur von Vodafone vertrieben.
  6. HTC Pressemitteilung zur Tattoo Ankündigung. Abgerufen am 21. September 2009.
  7. HTC’s 1H 2010 portfolio leaked, pictured and spec’d. Abgerufen am 5. Januar 2010.
  8. LG Pressemitteilung zur GW620 Ankündigung. Abgerufen am 21. September 2009.
  9. Motorola Pressemitteilung zur CLIQ Ankündigung. Abgerufen am 21. September 2009.
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 Motorola CLIQ Spezifikationen. Abgerufen am 21. September 2009.
  11. MOTODEV > Products > Mobile Phones > DROID by Motorola. Abgerufen am 2. November 2009.
  12. derStandard.at Artikel. Abgerufen am 13. Dezember 2009.
  13. HTC’s 1H 2010 portfolio leaked, pictured and spec’d. Abgerufen am 5. Januar 2010.
  14. HTC’s 1H 2010 portfolio leaked, pictured and spec’d. Abgerufen am 5. Januar 2010.
  15. HTC’s 1H 2010 portfolio leaked, pictured and spec’d. Abgerufen am 5. Januar 2010.
  16. HTC’s 1H 2010 portfolio leaked, pictured and spec’d. Abgerufen am 5. Januar 2010.

6 LiveAndroid für den PC

LiveAndroid ist eine Portierung des Handy-Betriebssystems auf den PC/Netbook. Es ist seit dem 21. August 2009 als Live-CD (Version 0.3) verfügbar und soll auch als Live-USB weiterentwickelt werden.

7 Kritik

Das mit dem Android-Betriebssystem vertriebene HTC Dream (auch T-Mobile G1 genannt) ließ sich mit den Android-Versionen 1.4.6 und niedriger nicht ohne Einrichtung einer GMail-Adresse (Google-Konto) benutzen. Kritiker sahen dadurch erhebliche Probleme im Bereich des Datenschutzes. Google hat auf diese Kritik reagiert, und seit Version 1.5 lässt sich Android auch ohne ein Google-Konto nutzen. Allerdings muss man in diesem Fall auf Push-E-Mail verzichten, welches sich nur mit Google Mail nutzen lässt. Bei später erschienenen Android-Handys kann ebenfalls auf die Nutzung eines Google-Accounts verzichtet werden.[21] Ab Android Version 2.0 ist durch Unterstützung von Microsofts Exchange mittlerweile auch die Verwendung von Push-E-Mail-Diensten ohne Gmail-Konto möglich.

8 Gründungsmitglieder der Open Handset Alliance

Software-Hersteller Chip-Hersteller Telefonhersteller Netzbetreiber

Kurz nach der Veröffentlichung und Markteinführung von Android wurden 14 weitere Unternehmen Mitglied der Organisation.[22]

9 Siehe auch

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